Tausende Jahre lang wussten unsere Vorfahren, wie sie ihre Nahrung zubereiten und verspeisen sollten. Vermutlich mangelte es gelegentlich an modernen Tischmanieren und die zubereiteten Speisen mögen des Öfteren wie Schlamm ausgesehen und auch tatsächlich aus Schlamm bestanden haben. Aber im Großen und Ganzen funktionierte die Zubereitung und Nahrungsaufnahme sehr gut.
Mit dem Einzug elektronischer Kochhilfen wie Elektro- und Mikrowellenherde änderte sich dies jedoch drastisch: Irgendwo auf dem Sprung vom zwanzigsten ins einundzwanzigste Jahrhundert schien der Y2K-Crash beim westeuropäischen Durchschnittsmenschen Gehirnregionen lahmgelegt zu haben, die für die Zu- und Aufbereitung von Nahrung zuständig sind.
Glücklicherweise nahm die Nahrungsmittelindustrie auf diesen schrecklichen Verlust Rücksicht und versieht mittlerweile so gut wie alle Fertiggerichte mit „Serviervorschlägen“.
Seither wissen wir, dass Suppe auf den Teller gehört und mit Löffeln gegessen wird. Zuvor hatte es jährlich alleine in Deutschland tausende Haushaltsunfälle gegeben, da viele kochunfähige Singles ihre Suppe mit Steakmessern zu essen versuchten.
Und wer kann sich nicht an jenes merkwürdige Gefühl in der Magengrube erinnern, wenn man bei einem befreundeten Paar eingeladen war und die Pizza auf der Katzentoilette serviert wurde? Dank hilfreicher Serviervorschläge wissen wir: Pizza gehört auf den Teller (in China mitunter die Katze auf die Pizza, was jedoch zu weit führen würde).
Einen persönlichen Wunsch hätte ich dennoch an die Nahrungsmittelindustrie: Wäre es wohl möglich, die Konsistenz bestimmter Dosengerichte dahingehend zu verändern, dass diese nicht mehr wie ausgekotztes Hundefutter aussehen?
Wie? Ach, das ist … ?