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29. August 2008 5 29 /08 /August /2008 14:53

Was versteht ihr eigentlich unter einem Skandal? Ich verstehe darunter ein empörendes Ereignis, etwa, einfach in einen Fluss abgeleitete, toxische Chemikalien.
Anscheinend stehe ich mit dieser Ansicht allein auf weiter Flur, denn ein Sex-Skandal nach dem anderen bumst sich durch die Medienbetten nach oben auf die Schlagzeilen.

Was für ein Skandal: Hugh Grant lässt sich seinen Latte Grante von einer Prostituierten aufschäumen.
Bill Clinton feuchtet seine Zigarre an der Praktikanten an.
Paris Hiltons „skandalöses“ Sex-Video wird auf Downloadportalen raubonaniert.
Und selbst Otti Fischer, dem man es schon aus körperlichen Gründen nicht zugetraut hatte, wagt in Wien einen Seitensprung.

Mal ehrlich: Was soll daran skandalös sein? Ja, gut, für einen Ehepartner, eine Freundin oder den Verlobten des Seitenspringers mag eine Welt zusammenbrechen. Nur: Wo, bitte, liegt darin der Skandal?
Falls ich damals die Dr.-Sommer-Seiten im „Bravo“ richtig verstanden habe, wären die meisten von uns gar nicht auf dieser Welt, wenn es nicht einige Jahre zuvor einen „Sex-Skandal“ gegeben hätte. Wieso also dieses ungeheure Interesse daran, ob A mit B oder mit C ins Bett ging?

Ach ja: In diesem Zusammenhang möchte ich, liebe Medien, auch von folgenden „Skandalen“ verschont bleiben: 
* Sexgeständnisse abgehalfterter Omega-Promis
* Sextipps von Psychologen die aussehen, als würden sie beim Anblick der nackten Angelina Jolie anfangen, über ihren Mutterkomplex zu quatschen
* Verruchte Sexgeheimnisse von Leuten, denen man ohne Asbesthandschuhe nicht einmal die Hand geben würde
* Den Begriff „sexsüchtig“ inflationär verwenden. Mich wundert ja nur, dass nicht auch schon der Papst als „sexsüchtig“ bezeichnet wurde.
* Sextests mit subtilen Fragen, wie: „Denken Sie dauernd an Sex? Ja/nein“

Und bei dieser äußerst günstigen Gelegenheit – ich spreche vor allem Fernsehmagazine an - muss ich euch ein Geständnis machen: Es gibt nur wenig unappetitlichere Anblicke als Sechzigjährige, die sich liften und stylen lassen, wie Sechzehnjährige. Umgekehrt sind Sechzehnjährige, die auf Marilyn Monroe tun, genauso lächerlich und abtörnend. Danke.

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Kommentare

B
Stimmt.
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  • : Lexikon der bösen Gedanken
  • : In den letzten Jahren prasselten jede Menge Lexika auf uns ein. Manche mit ernstem Hintergrund (Gelderwerb der Autoren), andere sehr launig und nicht ganz ernst gemeint. Ausgerechnet das wichtigste Lexikon wurde uns bislang vorenthalten, nämlich jenes der bösen Gedanken, die wir nicht auszusprechen wagen. Dabei benötigten wir gerade ein solches Buch dringend, sehen wir uns doch täglich mit Situationen konfrontiert, die uns Contenance abverlangen, obwohl wir unseren Ärger nur zu gerne hinausschr
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