Um langweilige Sportarten für Männer attraktiver zu gestalten, entwickelten gewiefte Marketing-Experten ein äußerst subtiles und komplexes Marketingkonzept.
Nun ja, eigentlich setzen sie nur auf die alte Formel „Sex sells“ und zwängen junge Frauen in knappe Kostümchen, die am Spielfeldrand westliche Fruchtbarkeitstänze aufführen und „Cheerleader“ genannt werden.
Oder sie platzieren vollbusige Blondinen in Formel-1-Boxen und bezeichnen diese als „Boxenluder“. Überhaupt sind Autopräsentationen ohne halbnackte Frauenkörper, die sich auf den Motorhauben von unaussprechlichen asiatischen Markennamen räkeln, gar nicht mehr vorstellbar. Bei meinem letzten Autokauf wartete ich freilich vergebens darauf, dass sich junge Schönheiten auf den Gebrauchtwagen des Händlers feilboten. Wahrscheinlich werden Frauen eher von Ferraris, als zehn Jahre alten Fiat Pandas angezogen.
Wovon Boxenluder angezogen werden, ist jedenfalls klar ersichtlich: Geld. Sex sells, Money pays.
Aber wie wird man eigentlich Boxenluder? Gibt es dafür eine spezielle Ausbildung? Vielleicht mit Praktika, im Rahmen derer man sich von fünf BMW-Mechanikern auf einem Reifenstapel durchbmwen lassen muss? Und wieso gibt es keine männlichen Boxenluder? Wo bleibt da die Gleichberechtigung?
Ich fordere männliche Boxenluder! Schleimige Typen, die ihren Auspuff in die Kamera halten und stolz erklären, dass sie ihn vergrößern ließen, und welcher Dienst an der Menschheit dies doch nicht sei.
Und ich fordere Boxenluder beim Gebrauchtwagenhändler, die einen wenigstens für ein paar Minuten vergessen lassen, was für einen Schrotthaufen man sich andrehen ließ.