Kommt euch diese Situation bekannt vor? Die Rollennamen wurden der Dramatisierung wegen leicht geändert, dito der Ort des Geschehens.
Rrrring!
„Guten Tag! Ich komme von den Gaswerken und möchte den Zählerstand ablesen.“
“Zählerstand?“
“Äh, ja. Sie haben doch eine Gasheizung und wir müssen halbjährlich den Zählerstand ablesen.“
“Puh! Da bin ich jetzt überfragt. Ich bin dafür nämlich nicht zuständig.“
“Aber ich möchte doch nur den Zählerstand ablesen! Das ist ein kleines Gerät mit –“
„Da muss ich meinen Bruder fragen. Vielleicht weiß der Bescheid. Moment.“
Eine halbe Stunde später.
“Tut mir Leid. Der kommt erst nächste Woche wieder.“
Tür wird ins Schloss geworfen.
Hm? Ja? Richtig – das kennen wir alle aus den großen Elektro- oder Baumärkten, die so schön bunte Werbung für ihre Produkte machen und mit der tollen Qualität ihrer Fernseher, Bohrmaschinen, Teppichen oder Computern angeben. Leider fehlt auf den Prospekten ein Satz, der in Blockbuchstaben und Fettschrift zu jedem beworbenen Artikel dazu geschrieben sein sollte: „Mit Betreten unserer Filiale erklären Sie sich damit einverstanden, unsere bestens geschulten Verkäufer nicht mit Ihren saudämlichen Fragen zu belästigen!“
Natürlich gibt es auch bemühte Verkäufer, die ihre Fachqualifikation unter Beweis stellen, indem sie den Produktzettel vorlesen. Wow – ein „Saturn“-Verkäufer der lesen kann! Der hat studiert. Mindestens.
Ernsthaft: Was soll das, ihr Großmärkte? Zwanzig Verkäufer wuseln herum, aber nur ein einziger ist kompetent genug, mir den Unterschied zwischen Produkt A und B zu erklären und der ist leider auf Mittag / im Kongo verschollen / ist in der Toilette unauffindbar?
Nein, ich habe kein Verständnis dafür, dass ihr eure Verkäufer mies bezahlt und Leute, die Computer bislang nur aus Science-Fiction-Filmen kannten, in die Computer-Abteilung steckt, wo sie ganz bestimmt große Hilfen beim Ablesen der Produktdaten sind.
Aber vielleicht ist in euren Konzernen ja auch der Zuständige für vernünftige Unternehmenskultur und Management ständig auf Urlaub…