Erneut starke Umsatzeinbußen verzeichnen die Hersteller und Vertreiber erotischer sowie pornographischer Filme und Magazine. Wie der Geschäftsführer des Europäischen Pornoverbandes „Porno, Erotik und Nachrichten informativer Servicelines“ (PENIS), John Dick jun., im Rahmen einer Pressekonferenz in Darmstadt mitteilte, betrug der Rückgang der Verkäufe bei Erotikmagazinen im vergangenen Jahr rund zehn Prozent.
„Die Entwicklung ist besorgniserregend und für viele Hersteller hochwertiger Artikel existenzgefährdend“, so John Dick, der den Hauptgrund für die schlechten Geschäftsergebnisse in der Konkurrenz durch das Internet sieht. „Es gibt ganz klare Zusammenhänge zwischen dem Surf- und dem Kaufverhalten der meist männlichen Klientel. Noch vor einigen Jahren konnten befriedigende Ergebnisse beim Verkauf erotischer Filme oder Magazine erzielt werden.“
Dies sei nunmehr nicht mehr der Fall, da vor allem erotische Bilder zum Zwecke sexueller Stimulation (im Fachjargon „Wichsvorlagen“ genannt) millionenfach kostenlos zur freien Verfügung gestellt werden. Dabei warnt Dick ausdrücklich vor den Konsequenzen dieses Verhaltens: „Es muss all jenen, die sich derartige Bilder im Internet angucken oder downloaden begreiflich gemacht werden, welchen Schaden sie damit nicht nur den professionellen Magazinherstellern bereiten, sondern auch, welches gesundheitliche Risiko mit der Praxis verbunden ist, sich kostenlose Bilder nackter Darstellerinnen anzuschauen und dabei zu onanieren.“
Im Speziellen sprach Dick folgende Gefahren an: „Beim Raubonanieren werden qualitativ minderwertige Fotovorlagen verwendet, die nicht im Geringsten an jenes erleichternde Gefühl heranreichen, die hochqualitative Erotikzeitschriften bieten. Dabei ist auch nicht auszuschließen, dass der Raubonanierer durch den Schock beim Entdecken abstoßender Details auf den Bildern, etwa Achselbehaarung, vorstehende Zähne oder amateurhaft retuschierte Brüste der Darstellerinnen, impotent wird.“
Deshalb appellierte Dick nicht nur an die Ehrlichkeit der Pornokonsumenten, sondern auch an deren Freunde und Angehörige. „Wer Zeuge von Raubonanie wird, sollte den Betroffenen unbedingt auf sein Verhalten ansprechen, das zum einen unfair gegenüber den hart arbeitenden Fotografen und Darstellern ist, zum anderen tatsächlich dazu führen kann, dass sich eine oder beide Hände spontan vom Handgelenk trennen und durch Plastikprothesen ersetzt werden müssen. Auch wenn dieses Faktum fälschlicherweise immer wieder als Unsinn bezeichnet wird, gibt es genügend Fälle von meist jungen Menschen, denen exakt dies widerfuhr.“
Trotz der insgesamt unerfreulichen Geschäftsaussichten gab sich Dick vorsichtig optimistisch. „Gerade im Pornofilmbereich bemühen wir uns verstärkt um die Wünsche und Ansprüche unserer Kunden, was sich in extrem aufwändigen und hochqualitativen Produktionen wie „Fickericki auf der Fummelfarm“, „Charleys Schlampen Teil III“, „Aber bitte mit Sahne!“ oder dem Musical „Schwanz der Vampire“ ausdrückt. Alleine „Aber bitte mit Sahne!“ verschlang ein in der Branche bislang ungekanntes Rekordbudget von 800 Euro und beanspruchte insgesamt zwei Drehtage. Ich denke, diese imposanten Zahlen stehen für sich und dringen in Dimensionen vor, die dem Publikum Lust auf mehr machen werden.“