In Deutschland ist es mit dem Glücksspiel so eine Sache: online Casinos gibt es wie Sand am Meer, aber die rechtliche Grundlage dafür sagt eigentlich: Zocken um Geld im Netz = verboten. Was soll man da als leidenschaftlicher Spieler tun? Die Grauzone betreten, denn die herrscht beim derzeitigen Glücksspielstaatsvertrag noch. Zocken im Online Casino (von ausländischen Anbietern) ist zwar nicht erlaubt, verfolgt wird es aber meist nicht.
Doch beim Thema Glücksspiel tut sich etwas in Deutschland, dem verstaubten Staatsvertrag von 2008 wird es in diesem Jahr an den Kragen gehen. Der Grund dafür: Er läuft Ende 2011 aus und die Ministerpräsidenten der Länder müssen sich nun etwas neues einfallen lassen. Denn so wie bisher geht es mit dem Vertrag nicht weiter. Neue Casino Regeln müssen her!
Gerichtshof spricht ein Machtwort
Im vergangenen Jahr nämlich sprach der Europäische Gerichtshof ein Machtwort, was die deutsche Glücksspielregelung angeht. Diese sei nicht kohärent genug, um Spielerschutz wirklich zu gewährleisten und verstoße auch noch gegen das in der EU geltende Dienstleistungsfreiheit. Das staatliche Monopol auf Glücksspiele aller Art geriet heftig ins Wanken.
In Kiel freute man sich über das Urteil, denn dort denkt man schon länger darüber nach, im Alleingang weiter zu machen und dem Glücksspielstaatsvertrag den Rücken zu kehren. Das tut man dort auch immer noch, denn die aktuellen Änderungen, die kürzlich bei der Ministerpräsidentenkonferenz diskutiert wurden, reichen den Regierenden in Schleswig-Holstein nicht aus. Sie wollen den Markt noch weiter öffnen.
Was ist neu geplant?
Was haben die Ministerpräsidenten für Ideen? Das beste online Casino werden sie den Bürgern leider nicht bieten, denn hier sollen nur konzessionierte Spielbanken mitmischen dürfen. Für ausländische Anbieter (die weit mehr Erfahrung auf diesem Gebiet haben), soll der Markt nicht geöffnet werden. Um Spielsucht vorzubeugen müssen die Spieler ein Internet-Bargeld-Konto eröffnen.
Beim Lotto soll offenbar alles beim alten bleiben, hier behalten die Länder ihr Lotto-Monopol, außerdem soll es „erlaubnisfähige Klassen-, Sozial- oder Fernsehlotterien geben. Bei den Sportwetten konnte sich die Ministerpräsidenten zu etwas mehr Liberalisierung durchringen: Sieben Konzessionen sollen an private Anbieter vergeben werden – zunächst allerdings begrenzt auf fünf Jahre.
Doch so ganz zeitgemäß sind diese Regelungen noch immer nicht, auch deshalb hält Schleswig-Holstein weiter am Alleingang fest. Vielleicht wird Deutschlands Norden bald zum Paradies für Spieler. Wir werden abwarten müssen, wie es mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag weiter geht.