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11. Juli 2010 7 11 /07 /Juli /2010 08:15

Erneut starke Umsatzeinbußen verzeichnen die Hersteller und Vertreiber erotischer sowie pornographischer Filme und Magazine. Wie der Geschäftsführer des Europäischen Pornoverbandes „Porno, Erotik und Nachrichten informativer Servicelines“ (PENIS), John Dick jun., im Rahmen einer Pressekonferenz in Darmstadt mitteilte, betrug der Rückgang der Verkäufe bei Erotikmagazinen im vergangenen Jahr rund zehn Prozent.

 

„Die Entwicklung ist besorgniserregend und für viele Hersteller hochwertiger Artikel existenzgefährdend“, so John Dick, der den Hauptgrund für die schlechten Geschäftsergebnisse in der Konkurrenz durch das Internet sieht. „Es gibt ganz klare Zusammenhänge zwischen dem Surf- und dem Kaufverhalten der meist männlichen Klientel. Noch vor einigen Jahren konnten befriedigende Ergebnisse beim Verkauf erotischer Filme oder Magazine erzielt werden.“

 

Dies sei nunmehr nicht mehr der Fall, da vor allem erotische Bilder zum Zwecke sexueller Stimulation (im Fachjargon „Wichsvorlagen“ genannt) millionenfach kostenlos zur freien Verfügung gestellt werden. Dabei warnt Dick ausdrücklich vor den Konsequenzen dieses Verhaltens: „Es muss all jenen, die sich derartige Bilder im Internet angucken oder downloaden begreiflich gemacht werden, welchen Schaden sie damit nicht nur den professionellen Magazinherstellern bereiten, sondern auch, welches gesundheitliche Risiko mit der Praxis verbunden ist, sich kostenlose Bilder nackter Darstellerinnen anzuschauen und dabei zu onanieren.“

 

Im Speziellen sprach Dick folgende Gefahren an: „Beim Raubonanieren werden qualitativ minderwertige Fotovorlagen verwendet, die nicht im Geringsten an jenes erleichternde Gefühl heranreichen, die hochqualitative Erotikzeitschriften bieten. Dabei ist auch nicht auszuschließen, dass der Raubonanierer durch den Schock beim Entdecken abstoßender Details auf den Bildern, etwa Achselbehaarung, vorstehende Zähne oder amateurhaft retuschierte Brüste der Darstellerinnen, impotent wird.“

 

Deshalb appellierte Dick nicht nur an die Ehrlichkeit der Pornokonsumenten, sondern auch an deren Freunde und Angehörige. „Wer Zeuge von Raubonanie wird, sollte den Betroffenen unbedingt auf sein Verhalten ansprechen, das zum einen unfair gegenüber den hart arbeitenden Fotografen und Darstellern ist, zum anderen tatsächlich dazu führen kann, dass sich eine oder beide Hände spontan vom Handgelenk trennen und durch Plastikprothesen ersetzt werden müssen. Auch wenn dieses Faktum fälschlicherweise immer wieder als Unsinn bezeichnet wird, gibt es genügend Fälle von meist jungen Menschen, denen exakt dies widerfuhr.“

 

Trotz der insgesamt unerfreulichen Geschäftsaussichten gab sich Dick vorsichtig optimistisch. „Gerade im Pornofilmbereich bemühen wir uns verstärkt um die Wünsche und Ansprüche unserer Kunden, was sich in extrem aufwändigen und hochqualitativen Produktionen wie „Fickericki auf der Fummelfarm“, „Charleys Schlampen Teil III“, „Aber bitte mit Sahne!“ oder dem Musical „Schwanz der Vampire“ ausdrückt. Alleine „Aber bitte mit Sahne!“ verschlang ein in der Branche bislang ungekanntes Rekordbudget von 800 Euro und beanspruchte insgesamt zwei Drehtage. Ich denke, diese imposanten Zahlen stehen für sich und dringen in Dimensionen vor, die dem Publikum Lust auf mehr machen werden.“

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20. Juni 2010 7 20 /06 /Juni /2010 11:07

Da die Erderwärmung offenbar gerade an Verkühlung leidet und das Bettchen hüten muss, vertreiben wir ihr doch die Zeit mit dem Vorlesen grandioser "Bild"-Schlagzeilen des gestrigen Tages.

 

Bekanntlich sind nur bad news good news, wovon das Leitorgan der "Generation Nix" keine Ausnahme bildet. Konsequenterweise dominiert eine Katastrophenmeldung die Online-Ausgabe des großformatigen Comics für Erwachsene. Nein, nicht die blutigen Unruhen in Kirgistan, die Menschenrechtslage in China oder die Eröffnung der größten Tankstelle der Welt im Golf von Mexiko. Natürlich ist die Rede von der demütigenden Niederlage der deutschen Zehn gegen die serbische Elf im Rahmen der als Sportveranstaltung getarnten Penisvergleichsshow. Nachdem die Serben völlig überraschend den Längeren hatten, lautet die bedrohliche Schlagzeile: "Jetzt müssen wir vor Ghana zittern".


Ich muss freimütig gestehen, eine völlig neue Facette der Angst zu entwickeln. Bislang zitterte ich vor Mathematikstunden, dem Arzt oder Kälte. Dem fügt sich nunmehr Ghanaphobie hinzu. Wovor ich konkret Angst habe? Dass sich Deutschland mit der Bevölkerungsentwicklung Ghanas infizieren könnte. Innerhalb von einem Vierteljahrhundert verdoppelte sich dort die Bevölkerung. Man stelle sich eine ähnliche Entwicklung in Deutschland vor. Bereits die derzeit rund 80 Millionen Deutsche nötigen mir Respekt ab. 160 Millionen von denen? Hilfe!

 

 

Zufälligerweise findet heute die Hochzeit des Jahres statt. "Heute um 16 Uhr sagen sie ja" - gemeint sind Prinzessin Victoria von Schweden und ein gewisser Daniel, der sich hernach "Prinz von Schweden" titulieren wird dürfen. Eine steile Karriere: Vom Fitnesstrainer zum Prinzen! Allein, der Name ist unglücklich gewählt. IKEA käme nie auf die Idee, einen Barhocker oder ein Regal "Daniel" zu benennen. Schweden heißen "Björn" und "Sven" und "Ulf" - das sind Namen! Aber doch nicht Daniel.
"Hallo! Ich bin Dani von Schweden!"
"Angenehm. Gibt's dich auch mit Sahne? Höhöhö!"
Nein, das deckt sich einfach nicht mit meinen Vorstellungen eines Wikinger-Erben.
Übrigens: Sollte eine junge, attraktive, betuchte Single-Prinzessin noch auf der Suche nach dem Frosch fürs Leben sein, könnte ich mich unter Umständen erweichen lassen. Verwandlung in einen Traumprinzen kann ich nicht versprechen.

 

 

Die Enthüllungsstory des Jahres: "Der Bundespräsidenten-Kandidat ist in vielen Fragen ganz anderer Meinung als diejenigen, die ihn vorschlagen." Ja, ist das denn die Möglichkeit! Wo bleibt denn da die demokratische Pflicht zur Einheitsmeinung?

 

 

Der Lena-Funk meldet: "Lena schlägt George Clooney". Unerhört! Was bildet die sich ein?
Ah, doch es gibt Entwarnung: Es handelt sich um das Ergebnis einer Umfrage zur interessanten Frage, mit welchem Promi die Deutschen am liebsten ihren Urlaub verbringen würden. Dabei setzte sich Lena vor Horst Köhler und Angela Merkel durch. Wo diese Umfrage erhoben wurde? In einem Chat.
Daraufhin startete ich meine eigene groß angelegte und selbstverständlich repräsentative Chat-Umfrage zum Thema: "Werden die Deutschen tatsächlich immer dümmer, wie Bundesbank-Vorstand Sarrazin meinte?"
Die Ergebnisse: 21% der Befragten schlug mir die Fickung vor, 19% antworteten "neinn", 2% wollten mich unbedingt kennenlernen, nachdem ich ihnen Geld fürs Flugticket aus Russland schicken sollte, 58% verstanden die Frage nicht.

Lyrik des Tages: "Auch Schweinis Sarah war da". Gemeint ist die Freundin von Kicker Bastian Schweinsteiger
Schweini-Liebe. Interessanterweise erwähnt der Artikel seinen richtigen Namen überhaupt nicht, spricht nur von "Schweini". Seine Herzensdame avanciert gar zur "Schweini-Liebe". Man merkt einfach, dass da zu Recht hochbezahlte, professionelle Journalisten am Werk sind ...

 

 

Das Sex-Geständnis des Tages kommt von einem anderen Kicker, nämlich Schalkes Rafinha „Diesmal komme
ich pünktlich“. Vielleicht klickte er ja auf eine jener Websites, vor denen die Sex-Schlagzeile des Tages mit den Worten: "So gefährlich ist Sex im Internet" warnt. Auch ich warne ausdrücklich vor ungeschützem Sex im Internet: Viren und Würmer können auch von teuren Eierwalls nicht gestoppt werden, nisten sich im Körper des Internetsexers ein und verwandeln sein Gehirn binnen Sekunden in Erdbeergelee.
Wobei: So schlimm ist das eigentlich gar nicht ...

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7. Februar 2009 6 07 /02 /Februar /2009 18:15

Mitunter versteckt sich wahres Genie hinter dem Schleier des nur anscheinend Dümmlichen. Mario Barth, der Mann, dessen Nachname noch das witzigste an ihm ist, fällt in diese Kategorie. Wie sonst könnte man erklären, dass dieser schlecht gekleidete, selbsternannte Comedian Konzerthallen füllt, Millionen DVDs und CDs verkauft und sogar eine Freundin hat?

 

Man fügt ihm schreckliches Unrecht zu, wenn man seine zugegebenermaßen penetrante Unlustigkeit als unbeabsichtigt und nervig einstuft. Tatsächlich ist Mario Barth eine komödiantische Offenbarung, sobald man seine wahre Intention durchschaut hat, welche folgende ist: Er tritt den Beweis an, dass selbst ein komplett humorbefreiter und witzresistenter Typ mit dem Charisma eines Wochenstandverkäufers für Tomaten in Deutschland den Olymp der Comedy-Kunst erklimmen kann.

Sollte uns allen dies nicht Ansporn sein, mehr aus unserem Leben zu machen? Wenn diese Dauergrinswerbung, dessen Bart nach vergammeltem Sauerkraut aussieht, mit drögen Alltagsgeschichten Millionen Deutsche zum Lachen bringt, dann, ja, dann können auch wir das Unmögliche schaffen!

 

Warum sollte ein 80jähriger mit Stützkorsett nicht neuer Star-Stürmer beim FC Bayern werden? Mario Barth hat es ja schließlich auch geschafft!

 

Zudem darf sich Mario brüsten, als Erfinder des Vorlachens in die Geschichte der hohen Witzekunst eingegangen zu sein: Noch ehe das, was der Einfachheit halber euphemistisch als „Witz“ bezeichnet werden soll, erfolgt, lacht Mario  und signalisiert dem Publikum auf diese Weise: „Bitte in drei Sekunden lachen!“.

Anstrengendes Mit- oder gar Nachdenken wie bei anderen Komödianten entfällt solcherart völlig.

 

Kritiker monieren mitunter seine klischeehaften Witze und übersehen dabei zwei entscheidende Punkte:

1. Gerade diese Klischees sind es, die das Publikum liebt. Denn: Nicht sorgt für mehr Stimmung in teutonischen Bierzelten, als der prustende Hinweis darauf, dass Frauen nicht Autofahren können. Gerüchteweise soll eine verfeinerte Variante dieses Klischees demnächst erprobt werden, indem es sich bei diesen Frauen um Blondinen handelt. Allerdings ist diese Zwerchfellzersetzende Variante von der Gesundheitsbehörde noch nicht freigegeben worden.

2. Mario Barth kennt überhaupt keinen Witz.

 

Ich hoffe, mit dieser Verteidigungsrede auf den Meister des deutschen Humors konnte ich einige Missverständnisse ausräumen. Schließlich nimmt niemand den Witz ernster als Mario Barth, der diesen erst gar nicht in Erwägung zieht.

 

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2. November 2008 7 02 /11 /November /2008 14:04
Was haben wir nicht mit ihnen mitgezittert!
Freudentränen haben wir ebenso vergossen wie bittere Tränen, wenn es zwischen ihnen krachte. Jede freie Minute hingen wir vor den Fernsehern, um an ihren Triumphen, ihren Ups und Downs teil zu haben. Unablässig drückten wir ihnen die Daumen und erhofften uns nur das Beste für sie.

Aber genug von der Fußball-EM, widmen wir uns der dümmlichsten TV-Show der letzten Jahre. Das Reality-Format lebt davon, sich für andere schämen zu können, über Typen wie du und ich lachen oder ablästern zu können.

Doch worüber sollte man sich bei der großen „Sarah & Marc in Love“-Trantüten-Soap lustig machen?
Über Marc Terenzi, dessen Hochzeitssong „Love to be Loved by You” in China mit großem Erfolg zum gewaltlosen Auflösen von Demonstrationen verwendet wird?
Oder Frau Connors Unfähigkeit, auch nur eine Sekunde lang halbwegs natürlich zu wirken?
Die belanglosen Dialoge und Pseudo-Streits der beiden, die selbst bei „Gute Werbezeiten, schlechte Werbezeiten“ um einiges realistischer erscheinen?

Ja, exakt darüber!

Und dennoch: Vier Jahre später steht die Ehe vor einem Ende.
Bangen Herzens müssen wir uns die Frage stellen: Wird es nun die große Serie „Sarah & Marc in Divorce“ geben? Mit dem großen SMS-Gewinnspiel, wie viel Abfindung Sarah an Marc wird bezahlen müssen? Dem großen Scheidungs-Special mit Tipps von Heather Mills, wie lange man mit einem reichen, alten Sack verheiratet sein muss, bis man sich endlich möglichst lukrativ scheiden lassen kann?

Ach, dabei fing die Romanze doch so schön an! Bei einem Ausflug im Europapark Rust lernten sich die beiden kennen. Schon beim ersten Treffen fraß Marc seiner Sarah aus der Hand und lief ihr bis nach Hause nach. Angeblich war er bereits nach wenigen Wochen stubenrein – nur das Vollschleimen konnte sie ihm einfach nicht abgewöhnen.

Und jetzt das … Scheidung!
Am ärmsten bei solchen Scheidungen sind natürlich immer die Kinder: Was sollen die bloß mit ihren „Bravo“-Starschnitten von Sarah&Marc machen?

Kleiner Tipp noch an Sarah: Falls es an der Tür läutet, ein großer Typ in Lederklamotten draußen steht und fragt: "Sarah Connor?" - sag bloß nicht "Ja"!
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29. August 2008 5 29 /08 /August /2008 14:53

Was versteht ihr eigentlich unter einem Skandal? Ich verstehe darunter ein empörendes Ereignis, etwa, einfach in einen Fluss abgeleitete, toxische Chemikalien.
Anscheinend stehe ich mit dieser Ansicht allein auf weiter Flur, denn ein Sex-Skandal nach dem anderen bumst sich durch die Medienbetten nach oben auf die Schlagzeilen.

Was für ein Skandal: Hugh Grant lässt sich seinen Latte Grante von einer Prostituierten aufschäumen.
Bill Clinton feuchtet seine Zigarre an der Praktikanten an.
Paris Hiltons „skandalöses“ Sex-Video wird auf Downloadportalen raubonaniert.
Und selbst Otti Fischer, dem man es schon aus körperlichen Gründen nicht zugetraut hatte, wagt in Wien einen Seitensprung.

Mal ehrlich: Was soll daran skandalös sein? Ja, gut, für einen Ehepartner, eine Freundin oder den Verlobten des Seitenspringers mag eine Welt zusammenbrechen. Nur: Wo, bitte, liegt darin der Skandal?
Falls ich damals die Dr.-Sommer-Seiten im „Bravo“ richtig verstanden habe, wären die meisten von uns gar nicht auf dieser Welt, wenn es nicht einige Jahre zuvor einen „Sex-Skandal“ gegeben hätte. Wieso also dieses ungeheure Interesse daran, ob A mit B oder mit C ins Bett ging?

Ach ja: In diesem Zusammenhang möchte ich, liebe Medien, auch von folgenden „Skandalen“ verschont bleiben: 
* Sexgeständnisse abgehalfterter Omega-Promis
* Sextipps von Psychologen die aussehen, als würden sie beim Anblick der nackten Angelina Jolie anfangen, über ihren Mutterkomplex zu quatschen
* Verruchte Sexgeheimnisse von Leuten, denen man ohne Asbesthandschuhe nicht einmal die Hand geben würde
* Den Begriff „sexsüchtig“ inflationär verwenden. Mich wundert ja nur, dass nicht auch schon der Papst als „sexsüchtig“ bezeichnet wurde.
* Sextests mit subtilen Fragen, wie: „Denken Sie dauernd an Sex? Ja/nein“

Und bei dieser äußerst günstigen Gelegenheit – ich spreche vor allem Fernsehmagazine an - muss ich euch ein Geständnis machen: Es gibt nur wenig unappetitlichere Anblicke als Sechzigjährige, die sich liften und stylen lassen, wie Sechzehnjährige. Umgekehrt sind Sechzehnjährige, die auf Marilyn Monroe tun, genauso lächerlich und abtörnend. Danke.

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  • : Lexikon der bösen Gedanken
  • : In den letzten Jahren prasselten jede Menge Lexika auf uns ein. Manche mit ernstem Hintergrund (Gelderwerb der Autoren), andere sehr launig und nicht ganz ernst gemeint. Ausgerechnet das wichtigste Lexikon wurde uns bislang vorenthalten, nämlich jenes der bösen Gedanken, die wir nicht auszusprechen wagen. Dabei benötigten wir gerade ein solches Buch dringend, sehen wir uns doch täglich mit Situationen konfrontiert, die uns Contenance abverlangen, obwohl wir unseren Ärger nur zu gerne hinausschr
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