In den letzten Jahren prasselten jede Menge Lexika auf uns ein. Manche mit ernstem Hintergrund (Gelderwerb der Autoren), andere sehr launig und nicht ganz ernst gemeint. Ausgerechnet das wichtigste Lexikon wurde uns bislang vorenthalten, nämlich jenes der bösen Gedanken, die wir nicht auszusprechen wagen. Dabei benötigten wir gerade ein solches Buch dringend, sehen wir uns doch täglich mit Situationen konfrontiert, die uns Contenance abverlangen, obwohl wir unseren Ärger nur zu gerne hinausschr
„Fräulein Smillas Gespür für Schnee“ von Christoph Daum.
Mit seinem Erstlingswerk ist dem sympathischen Nasenmann das außergewöhnliche Kunststück gelungen, alle Elemente unter einen Hut zu bringen, die einen Text zum vollendeten Genuss machen: Spannung („Ihr Pfeifen! Wir liegen zurück!"), Humor („Okay, du machst den Anstoß, damit du wenigstens einmal den Ball berührst“), Philosophie („Worauf wartet ihr Deppen eigentlich? Dass euch der Ball vor die Füße hüpft und schreibt: „Tritt mich und ich fliege von selber ins Tor?“), Satire („Aber nein, ich nehme dich doch nur deshalb aus dem Spiel, damit du dir nicht weh tust und das Trikot sauber bleibt ... Natürlich hast du scheiße gespielt, du Trottel!“), Horror („Wenn ihr heute wieder verliert, werdet ihr in die österreichische Liga verkauft!“), Metaphern („Hier noch ein Tipp an den Torwart: Im Gegensatz zu einem Fischer ist es bei uns nicht wünschenswert, wenn viel im Netz zappelt“).
Erfreulicherweise hat der Nachwuchsautor bereits einen großen Verlag gefunden, der sein Buch auch als Hörkassette sowie zum Inhalieren anbieten möchte.